GEO Epoche 114/2022 - Das Ruhrgebiet. Von Menschen und Maschinen, Fortschritt und Drama

Par : GEO Epoche Redaktion
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  • Nombre de pages162
  • FormatPDF
  • ISBN978-3-652-01311-6
  • EAN9783652013116
  • Date de parution04/04/2022
  • Protection num.Digital Watermarking
  • Taille111 Mo
  • Infos supplémentairespdf
  • ÉditeurteNeues

Résumé

Alle reden vom Ausstieg. Wenn wir den menschengemachten Klimawandel noch eindämmen wollen, dann müssen wir uns die Kohle abgewöhnen. Je früher, desto besser. In der öffentlichen Debatte hat sich der Brennstoff längst als negatives Symbol etabliert: Er ist nicht mehr die Grundlage unseres Wohlstands, sondern ein Gift, von dem unsere Gesellschaft endlich loskommen muss. Eine schmutzige Altlast. In diesem Heft erzählen wir eine andere Geschichte.
Wir reden über den Einstieg in die Kohle. Und über das Ruhrgebiet - jene Region, die wie keine zweite in Deutschland von ihr geprägt worden ist. Hier begann im 19. Jahrhundert das industrielle Herz Deutschlands zu schlagen, und hier konzentrierte sich auch eine wahrlich revolutionäre Entwicklung: Die Steinkohle sprengte die Grenzen des Wachstums. Statt weiterhin von limitierten Ressourcen wie zum Beispiel Holz abhängig zu sein, konnte die Menschheit nun auf einen Schlag über Jahrmillionen akkumulierte, scheinbar unerschöpfliche Energien entfesseln.
Die organische verwandelte sich in eine fossile Ökonomie. Dieser radikale Umbruch hatte einen gewaltigen Produktivitätsschub zur Folge, der wiederum eine ganze Kaskade weiterer Fortschritte auslöste. Der Hunger nach Kohle war schier unersättlich. Sie befeuerte nicht nur die Kessel der Dampflokomotiven und die Hochöfen der Eisenhütten, aus ihr wurde auch das Leuchtgas gewonnen, das die Straßen der boomenden Städte erhellte.
Und dank der sich bald entwickelnden Kohlechemie ließen sich sogar Benzin und Farbstoffe aus ihr herstellen. Kurz: Die Kohle war ein Wunderstoff, eine Verheißung, das Symbol eines ganzen Zeitalters. Dessen letzten Momente durchleben wir gerade. Im Ruhrgebiet ist die Epoche des Bergbaus freilich schon Geschichte. Seit 2018 wird dort keine Steinkohle mehr gefördert, doch der Mythos des "Grubengolds" lebt im Revier weiter.
Dabei war die Kohle immer schon Fluch und Segen zugleich. Die häufig verklärte Arbeit unter Tage war ein Knochenjob, der Schaden für die Umwelt enorm, und nicht zuletzt lieferte die Kohle auch Treibstoff für zwei fürchterliche Weltkriege. Und selbst der Wohlstand, den die Montanindustrie hervorbrachte, war nicht ohne negative Folgen, weckte er doch auch Begehrlichkeiten und ließ eine Monokultur entstehen, die man nur unter großen Schmerzen überwinden konnte, als sich ihre Zeit dem Ende zuneigte.
Ein besonderes Stück Deutschland ist das Ruhrgebiet geblieben. Auf den folgenden Seiten würdigen wir seine von der Kohle geformte Kultur und Geschichte. Das heißt auch, dass Sie eine Premiere in mehr als 20 Jahren GEOEPOCHE erleben werden: Zum ersten Mal werden Sie bei uns etwas über Fußball lesen. Ich hoffe, Sie haben Freude an diesem Heft, auch wenn Sie eher Borussia Dortmund die Daumen drücken als dem FC Schalke 04.
Alle reden vom Ausstieg. Wenn wir den menschengemachten Klimawandel noch eindämmen wollen, dann müssen wir uns die Kohle abgewöhnen. Je früher, desto besser. In der öffentlichen Debatte hat sich der Brennstoff längst als negatives Symbol etabliert: Er ist nicht mehr die Grundlage unseres Wohlstands, sondern ein Gift, von dem unsere Gesellschaft endlich loskommen muss. Eine schmutzige Altlast. In diesem Heft erzählen wir eine andere Geschichte.
Wir reden über den Einstieg in die Kohle. Und über das Ruhrgebiet - jene Region, die wie keine zweite in Deutschland von ihr geprägt worden ist. Hier begann im 19. Jahrhundert das industrielle Herz Deutschlands zu schlagen, und hier konzentrierte sich auch eine wahrlich revolutionäre Entwicklung: Die Steinkohle sprengte die Grenzen des Wachstums. Statt weiterhin von limitierten Ressourcen wie zum Beispiel Holz abhängig zu sein, konnte die Menschheit nun auf einen Schlag über Jahrmillionen akkumulierte, scheinbar unerschöpfliche Energien entfesseln.
Die organische verwandelte sich in eine fossile Ökonomie. Dieser radikale Umbruch hatte einen gewaltigen Produktivitätsschub zur Folge, der wiederum eine ganze Kaskade weiterer Fortschritte auslöste. Der Hunger nach Kohle war schier unersättlich. Sie befeuerte nicht nur die Kessel der Dampflokomotiven und die Hochöfen der Eisenhütten, aus ihr wurde auch das Leuchtgas gewonnen, das die Straßen der boomenden Städte erhellte.
Und dank der sich bald entwickelnden Kohlechemie ließen sich sogar Benzin und Farbstoffe aus ihr herstellen. Kurz: Die Kohle war ein Wunderstoff, eine Verheißung, das Symbol eines ganzen Zeitalters. Dessen letzten Momente durchleben wir gerade. Im Ruhrgebiet ist die Epoche des Bergbaus freilich schon Geschichte. Seit 2018 wird dort keine Steinkohle mehr gefördert, doch der Mythos des "Grubengolds" lebt im Revier weiter.
Dabei war die Kohle immer schon Fluch und Segen zugleich. Die häufig verklärte Arbeit unter Tage war ein Knochenjob, der Schaden für die Umwelt enorm, und nicht zuletzt lieferte die Kohle auch Treibstoff für zwei fürchterliche Weltkriege. Und selbst der Wohlstand, den die Montanindustrie hervorbrachte, war nicht ohne negative Folgen, weckte er doch auch Begehrlichkeiten und ließ eine Monokultur entstehen, die man nur unter großen Schmerzen überwinden konnte, als sich ihre Zeit dem Ende zuneigte.
Ein besonderes Stück Deutschland ist das Ruhrgebiet geblieben. Auf den folgenden Seiten würdigen wir seine von der Kohle geformte Kultur und Geschichte. Das heißt auch, dass Sie eine Premiere in mehr als 20 Jahren GEOEPOCHE erleben werden: Zum ersten Mal werden Sie bei uns etwas über Fußball lesen. Ich hoffe, Sie haben Freude an diesem Heft, auch wenn Sie eher Borussia Dortmund die Daumen drücken als dem FC Schalke 04.