Schuldner der Zeit. Erzählung & Feuilletons

Par : Klaus Neff

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  • Nombre de pages196
  • FormatePub
  • ISBN978-3-8192-2138-5
  • EAN9783819221385
  • Date de parution10/06/2025
  • Protection num.Digital Watermarking
  • Taille1 Mo
  • Infos supplémentairesepub
  • ÉditeurBoD - Books on Demand

Résumé

Wann ist ein Vergehen vergangen? Kann man der Zeit etwas schulden? Und darf man als Statthalter der Zeit in das Leben fremder Menschen eingreifen? Eine Erzählung über die Wege und Irrwege der menschlichen Seele. Feuilletonistische Schlaglichter, die das moderne Großstadtleben beleuchten. Reise-Reportagen, die Geschichte und Kultur aus der Vergangenheit auf überraschender Weise in unser Bewusstsein holen.
Alle, die Literatur lieben, erwartet hier Tiefsinn, Sprachpoesie und intellektuelle Verblüffung. Neben der Erzählung finden sich in diesem Band mehrere Feuilletons, ebenso scharf- wie tiefsinnig, sowie wortgewandte Autorenportraits, u.a. zu Javier Marias, Thomas Mann und H. P. Lovecraft. Schließlich führen Reportagen über Kultur-Reisen weit in die Vergangenheit und heben Malerei und Architektur auf überraschende Weise in unser Bewusstsein.
Und auch hier zeigt sich, dass die Zeit das Vergangene immer wieder lebendig werden lässt - in uns und um uns. Leseprobe "Schuldner der Zeit": »Ich glaubte den Bahnsteig menschenleer, bis Luca mich an der Schulter packte und an dem Glaskasten des Zugabfertigers vorbei zum Ende des Bahnsteigs wies. Dort, außerhalb des von den Lampen erhellten Bereichs, stand ein Mann, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und schaute zu den sich verästelnden Gleisen hinaus, die nach dem Verlassen des Bahnhofs sich in die verschiedensten Richtungen verloren.
"Er wartet auf einen Zug, der nie ankommen wird", sagte Luca.« Leseprobe Feuilletons: »Die Kirche verweigert sich auch in anderen Punkten der Tradition. Wuchtig-wurmstichige Bänke sucht man vergebens. Man findet hier eine Bestuhlung, wie sie in jedem beliebigen Kongress-Saal stehen könnte. Es gibt auch keine Säulenheiligen, kein Deckengemälde, keine weihrauchumnebelten Ecken. Es herrscht angenehme Schlichtheit.
Nun, gegen sechs Uhr abends, haben sich nicht viele Besucher eingefunden. Es ist ein heißer Samstag. Es zieht die Leute in den Biergarten, den Zoo, ins Grüne. Schönes Wetter macht atheistisch. Nur in Sturm und Kälte gedenken wir Petrus und seines Vorgesetzten. Aber die Besucher haben sich ohnehin nicht aus religiösen Gründen versammelt. Ein älterer Gott hat gerufen, und sie sind ihm gefolgt, dem Gott Musik, der ältere und ehrlichere Rechte auf die Seele der Menschen hat und sich in allen Gotteshäusern gefahrlos einnisten kann, ohne vertrieben zu werden.«
Wann ist ein Vergehen vergangen? Kann man der Zeit etwas schulden? Und darf man als Statthalter der Zeit in das Leben fremder Menschen eingreifen? Eine Erzählung über die Wege und Irrwege der menschlichen Seele. Feuilletonistische Schlaglichter, die das moderne Großstadtleben beleuchten. Reise-Reportagen, die Geschichte und Kultur aus der Vergangenheit auf überraschender Weise in unser Bewusstsein holen.
Alle, die Literatur lieben, erwartet hier Tiefsinn, Sprachpoesie und intellektuelle Verblüffung. Neben der Erzählung finden sich in diesem Band mehrere Feuilletons, ebenso scharf- wie tiefsinnig, sowie wortgewandte Autorenportraits, u.a. zu Javier Marias, Thomas Mann und H. P. Lovecraft. Schließlich führen Reportagen über Kultur-Reisen weit in die Vergangenheit und heben Malerei und Architektur auf überraschende Weise in unser Bewusstsein.
Und auch hier zeigt sich, dass die Zeit das Vergangene immer wieder lebendig werden lässt - in uns und um uns. Leseprobe "Schuldner der Zeit": »Ich glaubte den Bahnsteig menschenleer, bis Luca mich an der Schulter packte und an dem Glaskasten des Zugabfertigers vorbei zum Ende des Bahnsteigs wies. Dort, außerhalb des von den Lampen erhellten Bereichs, stand ein Mann, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, und schaute zu den sich verästelnden Gleisen hinaus, die nach dem Verlassen des Bahnhofs sich in die verschiedensten Richtungen verloren.
"Er wartet auf einen Zug, der nie ankommen wird", sagte Luca.« Leseprobe Feuilletons: »Die Kirche verweigert sich auch in anderen Punkten der Tradition. Wuchtig-wurmstichige Bänke sucht man vergebens. Man findet hier eine Bestuhlung, wie sie in jedem beliebigen Kongress-Saal stehen könnte. Es gibt auch keine Säulenheiligen, kein Deckengemälde, keine weihrauchumnebelten Ecken. Es herrscht angenehme Schlichtheit.
Nun, gegen sechs Uhr abends, haben sich nicht viele Besucher eingefunden. Es ist ein heißer Samstag. Es zieht die Leute in den Biergarten, den Zoo, ins Grüne. Schönes Wetter macht atheistisch. Nur in Sturm und Kälte gedenken wir Petrus und seines Vorgesetzten. Aber die Besucher haben sich ohnehin nicht aus religiösen Gründen versammelt. Ein älterer Gott hat gerufen, und sie sind ihm gefolgt, dem Gott Musik, der ältere und ehrlichere Rechte auf die Seele der Menschen hat und sich in allen Gotteshäusern gefahrlos einnisten kann, ohne vertrieben zu werden.«