Eine Nacht auf dem Uto

Par : Gottfried Keller
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  • Nombre de pages12
  • FormatePub
  • ISBN978-3-7562-4193-4
  • EAN9783756241934
  • Date de parution13/07/2022
  • Protection num.pas de protection
  • Taille295 Ko
  • Infos supplémentairesepub
  • ÉditeurBooks on Demand

Résumé

Eine Nacht auf dem Uto ist eine Erzählung von Gottfried Keller. Auszug: Durch dorniges Gesträuch und über steiles Gestein wand ich mich an der schwarzen Felswand den krummen Pfad hinauf, den Gipfel des alten, finstern Berges erstrebend. Furchtsam in meiner menschlichen Kleinheit blickte ich an wilden, himmelstürmenden Felsen umher und suchte ihr weltaltes einsam in die Lüfte ragendes Haupt; aber mein Blick ward irre ob der Größe, ob der düstern Majestät, ich schlug ihn nieder und wandte ihn seitwärts hinab; da gähnt' ihm der schwarze Abgrund entgegen, der an des Pfades Seite sich hinabwirft.
Ein fernes, unbestimmtes Tosen tönte aus der Tiefe zu mir herauf, vom Rauschen eines tobenden Waldstromes oder vom Sausen des schwarzen Tannenhorstes, in dessen verwitterten Wipfeln mein Auge tief unten sich verlor. Aber mir schwindelte, und ich mußte mich an der nächsten nackten Fichtenwurzel halten, um nicht hinabzustürzen in diesen grausigen Schlund. Ich klomm weiter und erreichte unter stetem Staunen und Starren das Ende des Weges; noch um die abgerissene Felsensäule herum, und ich war auf dem Gipfel des Berges.
Da stand ich allein in der Ungeheuern Höhe auf der öden Fläche. Nur ein Kranz nackter, uralter Fichtenstämme, die seit Jahrhunderten schon stumme, einsame Versammlung hier hielten, war Zeuge des abwechselnden Entzückens, Staunens und Bewunderns, das sich meiner hier bemächtigte; denn eben ging am fernsten Ringe der Gefilde die Sonne unter. Noch ruhte sie auf dem letzten silbernen Punkte, der am Rande des Horizontes von dem Flusse sichtbar war, dessen Krümmungen, allmählich wachsend, bald hinter Wäldern und Hügeln verschwindend, bald wieder lieblich hervorschimmernd, dem Auge sich näherten, bis sie in graugrünen Fluten am Fuße meines Berges daherwallten, sich durch drückende Felsen und waldichtes Ufer wälzend um den schwarzen, tausendjährigen Turm, die Wohnung eines nächtlichen Eulengeschlechts, bogen, dann unter der Nacht des ungeheuren Waldes sich verloren und zuletzt in den ausgedehnten Halbmond des Sees sich ergossen, über welchem, der untergehenden Sonne gegenüber, ein blasser Schimmer die nahe Ankunft des Mondes verkündete.
Eine Nacht auf dem Uto ist eine Erzählung von Gottfried Keller. Auszug: Durch dorniges Gesträuch und über steiles Gestein wand ich mich an der schwarzen Felswand den krummen Pfad hinauf, den Gipfel des alten, finstern Berges erstrebend. Furchtsam in meiner menschlichen Kleinheit blickte ich an wilden, himmelstürmenden Felsen umher und suchte ihr weltaltes einsam in die Lüfte ragendes Haupt; aber mein Blick ward irre ob der Größe, ob der düstern Majestät, ich schlug ihn nieder und wandte ihn seitwärts hinab; da gähnt' ihm der schwarze Abgrund entgegen, der an des Pfades Seite sich hinabwirft.
Ein fernes, unbestimmtes Tosen tönte aus der Tiefe zu mir herauf, vom Rauschen eines tobenden Waldstromes oder vom Sausen des schwarzen Tannenhorstes, in dessen verwitterten Wipfeln mein Auge tief unten sich verlor. Aber mir schwindelte, und ich mußte mich an der nächsten nackten Fichtenwurzel halten, um nicht hinabzustürzen in diesen grausigen Schlund. Ich klomm weiter und erreichte unter stetem Staunen und Starren das Ende des Weges; noch um die abgerissene Felsensäule herum, und ich war auf dem Gipfel des Berges.
Da stand ich allein in der Ungeheuern Höhe auf der öden Fläche. Nur ein Kranz nackter, uralter Fichtenstämme, die seit Jahrhunderten schon stumme, einsame Versammlung hier hielten, war Zeuge des abwechselnden Entzückens, Staunens und Bewunderns, das sich meiner hier bemächtigte; denn eben ging am fernsten Ringe der Gefilde die Sonne unter. Noch ruhte sie auf dem letzten silbernen Punkte, der am Rande des Horizontes von dem Flusse sichtbar war, dessen Krümmungen, allmählich wachsend, bald hinter Wäldern und Hügeln verschwindend, bald wieder lieblich hervorschimmernd, dem Auge sich näherten, bis sie in graugrünen Fluten am Fuße meines Berges daherwallten, sich durch drückende Felsen und waldichtes Ufer wälzend um den schwarzen, tausendjährigen Turm, die Wohnung eines nächtlichen Eulengeschlechts, bogen, dann unter der Nacht des ungeheuren Waldes sich verloren und zuletzt in den ausgedehnten Halbmond des Sees sich ergossen, über welchem, der untergehenden Sonne gegenüber, ein blasser Schimmer die nahe Ankunft des Mondes verkündete.
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