Die Mondscheingasse

Par : Stefan Zweig

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  • Nombre de pages30
  • FormatePub
  • ISBN978-3-7562-0616-2
  • EAN9783756206162
  • Date de parution18/04/2022
  • Protection num.pas de protection
  • Taille574 Ko
  • Infos supplémentairesepub
  • ÉditeurBooks on Demand

Résumé

Die Mondscheingasse wurde verfilmt als La Ruelle au clair de lune. Der Erzähler trifft in dieser Geschichte eine Kellnerin, bei der sich schnell herausstellt, dass sie eigentlich einen Mann hat, trotz ihrer Avancen. Hier ein Auszug aus dem Werk: Das Schiff hatte, durch Sturm verzögert, erst spät abends in der kleinen französischen Hafenstadt landen können, der Nachtzug nach Deutschland war versäumt.
So blieb ein unerwarteter Tag an fremdem Ort, ein Abend ohne andere Lockung als die einer melancholischen Damenmusik in einem vorstädtischen Vergnügungslokal oder eines eintönigen Gespräches mit den ganz zufälligen Reisegenossen. Unerträglich schien mir die Luft in dem kleinen Speiseraum des Hotels, fettig von Öl, dumpf von Rauch, und ich fühlte doppelt ihre trübe Unreinlichkeit, weil noch der reine Atem des Meeres mir salzig-kühl auf den Lippen lag.
So ging ich hinaus, aufs Geratewohl die helle breite Straße entlang zu einem Platz, wo eine Bürgergardenkapelle spielte, und wieder weiter inmitten der lässig fortflutenden Woge der Spaziergänger. Anfangs tat es mir gut, dieses willenlose Geschaukeltsein in der Strömung gleichgültiger und provinziell geputzter Menschen, aber bald ertrug ich es doch nicht mehr, dieses Anwogen von fremden Leuten und ihr abgerissenes Gelächter, diese Augen, die mich angriffen, erstaunt, fremd oder grinsend, diese Berührungen, die mich unmerklich weiterschoben, dies aus tausend kleinen Quellen brechende Licht und unaufhörliche Scharren von Schritten.
Die Seefahrt war bewegt gewesen, und noch gärte in meinem Blut ein taumliges und sanfttrunkenes Gefühl: noch immer spürte ich Gleiten und Wiegen unter meinen Füßen, die Erde schien wie atmend sich zu bewegen und die Straße bis auf in den Himmel zu schwingen. Schwindelig ward mir mit einem Male von diesem lauten Gewirr, und um mich zu retten, bog ich, ohne nach ihrem Namen zu blicken, in eine Seitenstraße ein und von da wieder in eine kleinere, in der dies sinnlose Lärmen allmählich verebbte, und ging nun ziellos weiter ins Gewirr dieser wie Adern sich verästelnden Gassen, die immer dunkler wurden, je mehr ich mich vom Hauptplatz entfernte.
Die großen elektrischen Bogenlampen, diese Monde der breiten Boulevards, flammten hier nicht mehr, und über die spärliche Beleuchtung hin begann man endlich wieder die Sterne zu sehen und einen schwarzen verhängten Himmel.
Die Mondscheingasse wurde verfilmt als La Ruelle au clair de lune. Der Erzähler trifft in dieser Geschichte eine Kellnerin, bei der sich schnell herausstellt, dass sie eigentlich einen Mann hat, trotz ihrer Avancen. Hier ein Auszug aus dem Werk: Das Schiff hatte, durch Sturm verzögert, erst spät abends in der kleinen französischen Hafenstadt landen können, der Nachtzug nach Deutschland war versäumt.
So blieb ein unerwarteter Tag an fremdem Ort, ein Abend ohne andere Lockung als die einer melancholischen Damenmusik in einem vorstädtischen Vergnügungslokal oder eines eintönigen Gespräches mit den ganz zufälligen Reisegenossen. Unerträglich schien mir die Luft in dem kleinen Speiseraum des Hotels, fettig von Öl, dumpf von Rauch, und ich fühlte doppelt ihre trübe Unreinlichkeit, weil noch der reine Atem des Meeres mir salzig-kühl auf den Lippen lag.
So ging ich hinaus, aufs Geratewohl die helle breite Straße entlang zu einem Platz, wo eine Bürgergardenkapelle spielte, und wieder weiter inmitten der lässig fortflutenden Woge der Spaziergänger. Anfangs tat es mir gut, dieses willenlose Geschaukeltsein in der Strömung gleichgültiger und provinziell geputzter Menschen, aber bald ertrug ich es doch nicht mehr, dieses Anwogen von fremden Leuten und ihr abgerissenes Gelächter, diese Augen, die mich angriffen, erstaunt, fremd oder grinsend, diese Berührungen, die mich unmerklich weiterschoben, dies aus tausend kleinen Quellen brechende Licht und unaufhörliche Scharren von Schritten.
Die Seefahrt war bewegt gewesen, und noch gärte in meinem Blut ein taumliges und sanfttrunkenes Gefühl: noch immer spürte ich Gleiten und Wiegen unter meinen Füßen, die Erde schien wie atmend sich zu bewegen und die Straße bis auf in den Himmel zu schwingen. Schwindelig ward mir mit einem Male von diesem lauten Gewirr, und um mich zu retten, bog ich, ohne nach ihrem Namen zu blicken, in eine Seitenstraße ein und von da wieder in eine kleinere, in der dies sinnlose Lärmen allmählich verebbte, und ging nun ziellos weiter ins Gewirr dieser wie Adern sich verästelnden Gassen, die immer dunkler wurden, je mehr ich mich vom Hauptplatz entfernte.
Die großen elektrischen Bogenlampen, diese Monde der breiten Boulevards, flammten hier nicht mehr, und über die spärliche Beleuchtung hin begann man endlich wieder die Sterne zu sehen und einen schwarzen verhängten Himmel.
Stefan Zweig
Stefan Zweig voit le jour le 28 novembre 1881 dans une famille juive à Vienne. Après des études de philosophie et de littérature, le jeune homme part à la découverte du monde, lors de voyages au cours desquels il se lie avec le milieu des artistes et des intellectuels. Il parcourt l'Europe, l'Amérique, l'Afrique et s'emploie dès cette période à des activités rédactionnelles très variées (poésies, théâtre, nouvelles, traductions et biographies) qui le rendent vite réputé parmi les écrivains. L'accession d'Hitler au pouvoir et la propagation de l'antisémitisme en Autriche forcent Zweig à l'exil en 1934, retrouvant sa vie d'errance et de voyages. Désespéré par la situation politique et morale en Europe, Zweig se suicide le 22 février 1942 au Brésil, laissant derrière lui une oeuvre prolifique et inestimable dont on retiendra notamment " Vingt-quatre heures de la vie d'une femme ", " La Confusion des sentiments " ou encore " Le Joueur d'échecs ".
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